Hallo,
Inspiriert von einigen Schreibern hier habe ich mich entschlossen mein Aktuelles Projekt Seitenweise hier zum lesen bereit zu stellen...wenn es gefällt, folgen dann unregelmäßig neue Seiten, je nach dem wie ich vorwärts komme....
Seite 1
Fremde (Be)Sucher
Es war eine finstere Zeit in der Jack auf der Suche nach etwas Essbarem durch die Wälder streifte. Er hätte schwören können, dass es hier Beeren gibt. Doch er konnte nichts mehr finden, sein Hunger trieb ihm den Schmerz in die Magengrube. Jack war ein abgemagerter Junge, seine schulterlangen braunen Haare hingen meist fettig von der geschundenen Kopfhaut und kleine Äste und Blätter fingen sich darin. Seine Kleidung bestand aus einer Stoffhose und einer Stoffjacke, die er sich von einem fahrenden Händler geklaut hatte. Der Händler hatte es gar nicht bemerkt, so voll war sein Wagen und er würde es auch sicher nicht vermissen. Sein Dress bestand aus vorwiegend grob gewordenem Textil, zerschlissen vom Erdreich und Steinen, auf denen er oft schlief.
Jack mochte nicht stehlen, es war ihm zu wieder, er hatte es lieber mit eigenen Händen zu arbeiten und dafür belohnt zu werden. Alles was er anfing, versuchte er stets so gut wie nur möglich zu erledigen. Doch auf der Suche nach einem annehmbaren Mahl scheiterte er heute. Die Sonne begann schon unter zu gehen und es wurde höchste Zeit sich ein Nachtlager aufzuschlagen. Die Nächte im Wald waren windstill aber kalt. So suchte Jack sich eine Lichtung, die es glücklicherweise alle paar Meter gab. Umringt von hohen Tannen konnte Jack etwas Holz zusammenglauben und sich an einem kleinen Feuer versuchen. Es war schwer mit den abgenutzten Feuersteinen und dem nur spärlich getrocknetem Gras ein paar wärmende Flamen zu erzeugen. Als der Mond schon vollends über den Horizont gekrochen ist, hatte Jack eine kleine goldgelbe Zunge zwischen die Tannenäste legen können, die sich nun hoffentlich auch auf die herben Stämmchen klettern würde. Er überlegte, wo er am Morgen hin wandern konnte um etwas Essbares zu finden. Er musste Meilen weit vom nächsten Dorf entfernt sein, und selbst wenn er eines finden würde, leben die Menschen dort in Armut und Elend und können nichts abgeben, das könnte Jack nie im Leben verlangen, doch dann würde ihm wieder nur das Stehlen übrigbleiben. Sei es drum, dacht sich Jack, er würde ja doch kein Dorf finden, bevor seine Innereien ihn in die Knie zwingen.
Jack starrte ins Feuer und versuchte sich den Hunger aus dem Kopf zu vertreiben indem er versuchte Formen in den züngelnden Flammen zu erkennen. Manchmal, wenn er lange genug in die heißen Wellen des so faszinierenden Elementes starrte, hatte er das Gefühl einen kauernden Drachen inmitten der leuchtenden Flammen zu erkennen. Manchmal schlängelte sich das anmutige Geschöpf zwischen den abgebrannten Holzstücken umher, manchmal kauerte es dazwischen und schien zu schlafen. Jack mochte seine Vorstellungen von Drachen. Wenn er ehrlich darüber nachdachte, konnte er nicht einmal sagen, wie ein Drache auszusehen hat, sie waren seit fast einem Säkulum ausgestorben, vernichtet von den großen Königen der Vergangenheit. Er kannte schlecht gestickte Wandteppiche, die Drachen darstellen. Aber die Wandteppiche zeigten meist nur eine verzerrte Gestalt, mit Schwingen so groß wie eine ausgewachsene Eiche, wogegen der Körper kaum größer als ein Knabe dargestellt war. Feuer ragte meist über dem kümmerlichen Köpfen auf, die nicht selten nur aus wenigen Knoten im Teppich bestanden und kaum Spielraum für Details übrig ließen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So mehr gibt es erst auf Verlangen
Inspiriert von einigen Schreibern hier habe ich mich entschlossen mein Aktuelles Projekt Seitenweise hier zum lesen bereit zu stellen...wenn es gefällt, folgen dann unregelmäßig neue Seiten, je nach dem wie ich vorwärts komme....
Seite 1
Fremde (Be)Sucher
Es war eine finstere Zeit in der Jack auf der Suche nach etwas Essbarem durch die Wälder streifte. Er hätte schwören können, dass es hier Beeren gibt. Doch er konnte nichts mehr finden, sein Hunger trieb ihm den Schmerz in die Magengrube. Jack war ein abgemagerter Junge, seine schulterlangen braunen Haare hingen meist fettig von der geschundenen Kopfhaut und kleine Äste und Blätter fingen sich darin. Seine Kleidung bestand aus einer Stoffhose und einer Stoffjacke, die er sich von einem fahrenden Händler geklaut hatte. Der Händler hatte es gar nicht bemerkt, so voll war sein Wagen und er würde es auch sicher nicht vermissen. Sein Dress bestand aus vorwiegend grob gewordenem Textil, zerschlissen vom Erdreich und Steinen, auf denen er oft schlief.
Jack mochte nicht stehlen, es war ihm zu wieder, er hatte es lieber mit eigenen Händen zu arbeiten und dafür belohnt zu werden. Alles was er anfing, versuchte er stets so gut wie nur möglich zu erledigen. Doch auf der Suche nach einem annehmbaren Mahl scheiterte er heute. Die Sonne begann schon unter zu gehen und es wurde höchste Zeit sich ein Nachtlager aufzuschlagen. Die Nächte im Wald waren windstill aber kalt. So suchte Jack sich eine Lichtung, die es glücklicherweise alle paar Meter gab. Umringt von hohen Tannen konnte Jack etwas Holz zusammenglauben und sich an einem kleinen Feuer versuchen. Es war schwer mit den abgenutzten Feuersteinen und dem nur spärlich getrocknetem Gras ein paar wärmende Flamen zu erzeugen. Als der Mond schon vollends über den Horizont gekrochen ist, hatte Jack eine kleine goldgelbe Zunge zwischen die Tannenäste legen können, die sich nun hoffentlich auch auf die herben Stämmchen klettern würde. Er überlegte, wo er am Morgen hin wandern konnte um etwas Essbares zu finden. Er musste Meilen weit vom nächsten Dorf entfernt sein, und selbst wenn er eines finden würde, leben die Menschen dort in Armut und Elend und können nichts abgeben, das könnte Jack nie im Leben verlangen, doch dann würde ihm wieder nur das Stehlen übrigbleiben. Sei es drum, dacht sich Jack, er würde ja doch kein Dorf finden, bevor seine Innereien ihn in die Knie zwingen.
Jack starrte ins Feuer und versuchte sich den Hunger aus dem Kopf zu vertreiben indem er versuchte Formen in den züngelnden Flammen zu erkennen. Manchmal, wenn er lange genug in die heißen Wellen des so faszinierenden Elementes starrte, hatte er das Gefühl einen kauernden Drachen inmitten der leuchtenden Flammen zu erkennen. Manchmal schlängelte sich das anmutige Geschöpf zwischen den abgebrannten Holzstücken umher, manchmal kauerte es dazwischen und schien zu schlafen. Jack mochte seine Vorstellungen von Drachen. Wenn er ehrlich darüber nachdachte, konnte er nicht einmal sagen, wie ein Drache auszusehen hat, sie waren seit fast einem Säkulum ausgestorben, vernichtet von den großen Königen der Vergangenheit. Er kannte schlecht gestickte Wandteppiche, die Drachen darstellen. Aber die Wandteppiche zeigten meist nur eine verzerrte Gestalt, mit Schwingen so groß wie eine ausgewachsene Eiche, wogegen der Körper kaum größer als ein Knabe dargestellt war. Feuer ragte meist über dem kümmerlichen Köpfen auf, die nicht selten nur aus wenigen Knoten im Teppich bestanden und kaum Spielraum für Details übrig ließen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So mehr gibt es erst auf Verlangen
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „jack_tattoo1990“ ()