Der Wald - The Forest

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      Der Wald - The Forest

      Inspiriert vom Spiel mal eine andere Darstellung, viel Spaß damit:

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      „Es war gerade Sonnenaufgang. Ich streifte mit meinen beiden Frauen durch die Wälder. Ein gewaltiger Krach hatte uns aus dem Schlaf gerissen. Ein riesiger, weißer Vogel mit brennenden Flügeln war vom Himmel gefallen und hat Unmengen komischer Dinger in grellen Farben verteilt. Ich glaube, das waren Eier. Ich hatte solche Eier allerdings noch nie gesehen. An den Enden waren Bögen, die man aus dem Ei ziehen konnte. Unheimlich.

      Wir suchten den Vogel, sicher brachte er viel Fleisch mit, unsere Vorräte gingen schließlich zur Neige und die Höhlen waren leer. Abgesehen von den großen Mogos, die ihre verunstalteten Totgeburten dort zur Welt brachten und diese verteidigten. Die Mogos schützen uns bei Nacht vor den Nymphen, die uns immerzu ermordeten, sie hassten uns und liebten unser Fleisch. Doch ich schweife ab, der Weg zur Absturzstelle war leicht zu finden, überall waren umgestürzte Bäume und diese Eier. Man konnte sie in unseren grünen Wäldern sehr deutlich erkennen.

      Einige Schritte vor mir konnte ich die Schneise erkennen, es musste echt ein gewaltiges Tier gewesen sein. So dachte ich zumindest. Als ich näher kam, konnte ich erkennen, dass es kein Vogel war, nicht einmal ein Tier, aber diese gewaltige Röhre beherbergte unzählige Menschen. Absurde Menschen, sie hatten bleiche Haut, und farbige Augen. Manche hatten helle Haare und manche dunkle. Wir schleppten sie raus, ich stieß meinen kehligen Ruf aus, der meinem Stamm signalisierte, dass ich Hilfe brauchte. Sie schleppten die Menschen in die Höhlen dort sollten sie ausbluten und trocknen. Da war auch ein Kind, es hatte kurze, dunkle Haare, es war unverletzt, aber bewusstlos. Der kleine Junge erinnerte mich an meinen Sohn, der den Nymphen zum Opfer gefallen war. Ich überließ ihn nicht auch seinem Schicksal, so nahm ich ihn an mich und verschwand durch die rauchige Wand, die den Ausgang markierte.

      Ich trug ihn unter den gierigen Blicken meines Stammes davon, ich musste ihn schützen. Ich hatte nur eine Chance, er musste zu meinen Brüdern und Schwestern in den Bergstamm gebracht werden. Dort konnte er aufgezogen werden. Meine starken Beine trugen ihn schnell durch den Wald und auch der breite Fluss war kein Problem. Ich rannte einen Tag und eine Nacht durch, entkam den Nymphen nur knapp, die meine Fährte aufgenommen haben. Doch hatten sie den jungen verletzt. Ein langer schnitt zierte nun seinen Arm. Ich versorgte ihn im Schatten der am Ufer stehenden Bäume. Dabei wachte das arme, kleine Geschöpf auf. Er hatte Angst, was ich durchaus verstehen konnte. Natürlich musste er sich Fürchten, ich sah für ihn so anders aus. Ich musste ihn fesseln und weitertragen, er weinte so bitterlich, dass es mir mein Herz zerriss. "Ich werde dir nichts tun." Ich legte so viel Freundlichkeit wie nur Möglich in meine Stimme, aber er konnte mich nicht verstehen. Von welchem niederen Volk kam er nur?

      Dann, nur Stunden nach meiner Ankunft im Bergdorf hallten die Schmerzensschreie meiner Frauen durch die Luft. Ich konnte nicht erkennen was passiert ist. Ein heulen wurde durch den Wind getragen. Nein, das konnte nicht sein. Ich geriet außer mir vor Wut. Ich als Häuptling konnte meine eigenen Frauen nicht schützen, weil mir ein fremdes Kind wichtiger war. Ich rannte los, im Rennen brüllte ich meine Untertanen an: "Wer das Kind Tötet wird den Nymphen geopfert. Sorgt euch um ihn." Ich stürmte mit unglaublicher Geschwindigkeit den Abhang hinab, stürzte durch den Fluss. Ich rannte als würde mein eigenes Leben davon abhängen. Ich erreichte das metallene Monster erst bei Sonnenuntergang. Da lagen sie, beide meiner wunderhübschen Frauen. Sie wurden abgeschlachtet, grausam zerstückelt. Die Körper lagen blutend und die Eingeweide nach außen gestülpt da, die Arme und Beine wurden abgeschlagen, sowie der Kopf. einzelne Fleischfetzen klebten an Felsen, und an Ästen. Welche Teufelei hatte dies angerichtet. Ein Röcheln hinter mir verriet mir, dass noch ein weiterer brutal niedergemetzelt wurde. Mein Freund lag im Gestrüpp. Ihm fehlte ein Arm, die Wunde klaffte und der Knochen trat hervor. "Was ist hier passiert?", meine Stimme bebte vor Trauer und Wut. "Ein Mann, einer der bleichen, er lebte noch. Als er uns sah ging er mit einem scharfen Metall auf uns los. Er erschlug deine Frauen und auch mich schlug er zu Boden. ich wurde bewusstlos, bis eben. Bitte erlöse mich, ich will den Nymphen nicht zum Opfer fallen." Mit Tränen in den Augen lächelte er mich an. Ich wusste, dass er es nicht mehr schaffen würde. So nahm ich einen großen Stein und zertrümmerte seinen Schädel.

      Ich hatte keine Zeit meinen Freund zu begraben, aber ich riss einer der hellhaarigen Frauen den Kopf ab, und steckte Ihn Kunstvoll auf einen stabilen Ast. Eine nur milde Grabgabe und ich versprach, dass ich den Peiniger ebenfalls aufspießen würde. So machte ich mich schweren Herzens und mit tiefen Rachegefühlen im Bauch auf die Suche.

      Tief in den Wald hinein, alleine…..

      Ich suchte lange, länger als es mein Hunger zulassen wollte, doch die Rache war stärker, mein Herz versuchte zu verstummen, meinen Frauen zu folgen. Ich musste ihn finden.

      Es dauerte, doch ich vernahm irgendwann, mitten in der Nacht ein flackern, keines das ich gewohnt war, nein, der Mond spiegelte sich dort in keinem See. Es war ein Feuer, zwischen den Bäumen loderte es. Auch stieß ich auf abgeschlagene Bäume. Welcher Unhold tötet auch noch die starken und gesunden Bäume? Ich hielt auf den goldenen Schein der Flammen zu, immer weiter in der Hoffnung am versinken, das Ungeheuer zu erwischen. Die Stümpfe einstiger Tannen, Buchen Eichen und Fichten mehrten sich. Ein ganzer abschnitt wurde gerodet. Mir trieb es wütende Tränen in die scharfen Augen und sie vernebelten mir die Sicht. Ich stieß ungewollt einen schmerzlichen Schrei aus, wie es bei uns Sitte ist, wenn wir Schmerz empfinden.

      Ich kauerte mich auf einen toten Baum, den dieser Bastard hat stehen lassen, und beobachtete das bleiche Monster. Er schlief friedlich in einem unterstand aus Stämmen. Daneben prasselte das Feuer, die Reste von Eidechsen und Hasen lagen nur eine Handbreit entfernt. Er hatte ein Wall aus angespitzten Stämmen um sich herum errichtet und einige meiner Freunde auf groteske Art und Weise daran befestigt. Eindeutig wollte er unser Land besetzen und uns aus unserem Frieden vertreiben.

      Doch ich konnte noch zwei weitere Gestalten unter mir ausmachen. Die Nymphen waren da. Sie erlabten sich still und leise an den Überresten meines Stammes und der Nachbarstämme. Mein Magen rebellierte und wollte seinen nicht vorhandenen Inhalt über das Schauspiel werfen. Ich musste die Galle wieder schlucken um den beiden Frauen unter mir keine Gelegenheit zu geben, auf mich aufmerksam zu erden.

      Der Unhold erwachte jedoch von den Schmatzgeräuschen. Er musste einen leichten Schlaf haben, also würde ich besonders aufpassen müssen. Er trieb sein Stabmetall hinterrücks in die Nymphen. Eine hatte er erwischt, ihr Kopf kullerte aus dem Schein der spärlich gewordenen Flammen. Die zweite stellte sich dem Kampf, doch er schlug auch sie im nu von den Beinen, und selbige kurz danach ab. Er brachte sie mit einem Schlag in den Brustkorb zum Schweigen. Er musste unglaubliche Kräfte haben. Ich konnte nicht warten, er schien erschöpft. Ich sprang von dem Baum und landete hinter ihm. Sogleich schlug ich auf das Wesen ein, wie ein Wilder. Ich vergas meine zivilisierte Art und wollte nur meine Rache üben.

      Dann endlich verstummte der Länderdieb, seine eigene Waffe hatte sich gegen ihn gewandt und stach in seiner Kehle.“

      Der bleiche Einwohner des Dorfes nahe dem Fluss beendete seine Geschichte. Er wirkte alt und des Lebens müde. Seine Zuhörer bestanden aus nachpubertären Kindern, denen ihrer Mannesprüfung bevorstand. Einer Meldete sich: „Aber Opa, was erzählst du da? So etwas kann hier nicht passiert sein.“ Der alte Recke lachte. „Dann komm mit.“ Er führte die sechsköpfige Truppe durch den dunklen Wald, zu den seit Jahren verfallene Ruinen der Palisade. Dort hing ein verwestes Skelett zwischen einzelnen Knochen. Den Kindern fuhr der Schreck in die Gebeine, keiner zweifelte mehr an den Worten.
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      Diesmal sogar die ganze Geschichte.... :thumbsup: